Welches Notebook soll ich wählen?

Eine subjektive Orientierungshilfe

  1. Am Nachhaltigsten: Älteren, noch funktionierenden Computer ggf. auf GNU/Linux upgraden und länger leben lassen! Details unten.
  2. Kauf? Erste Orientierung über why!-Computer mit nachfolgender Tabelle.
  3. Mehr Info? Details unterhalb der Tabelle lesen.
Übersicht why!-Computer:
Kriterium P775DM3 Ryzen NH57ADS Iris NV41MZ L140PU NS50AU
Leistung i7: hoch
i3: mittel
hoch hoch hoch hoch
Grösse gross mittel schlank schlank schlank
Gewicht schwer (> 4 kg) mittel (+/- 2.5 kg) leicht (+/- 1.4 kg) leicht (+/- 1.2 kg) leicht (+/- 1.8 kg)
Bildschirm 17.3 '' 15.6'' 14'' 14'' 15.6''
Arbeitsspeicher 8 GB bis 64 GB 8 GB bis 64 GB 8 GB bis 64 GB 8 GB bis 40 GB 16 GB bis 64 GB
Datenspeicher 4 Slots, M.2 und SATA 1 Slot M.2 2 Slots, M.2 und SATA 2 Slots M.2 2 Slots M.2
Preis ab CHF 1'650 ab CHF 1'390 ab CHF 990 ab CHF 1'090 ab CHF 850

 

Andere Computer von why!:

why! hat nebst dem eigenen "why!"-Brand gelegentlich auch andere Marken im Angebot, insbesondere die deutsche Marke "Tuxedo". Diese sind nicht für den Wiederverkauf (Reselling) vorgesehen, finden sich also nicht in diesem Webshop.

Falls Sie why! und die Ideen dahinter unterstützen, aber ein Gerät einer anderen Marke wie Tuxedo bevorzugen, können Sie dieses gerne bei whyopencomputing.ch statt in Deutschland bestellen. Mit den knappen Margen im Computer-Hardware-Geschäft wird das Ideen- und Förderkonzept why! (und wir in Bern) zwar weniger unterstützt, aber immerhin.

Unterschiede: Der Fokus von Tuxedo und anderen Marken liegt bei der Hardware anders als bei why! offenbar etwas weniger auf Langlebigkeit und Reparierbarkeit. Insofern nähern sich diese "normaler" Computer-Hardware an. In fast allen Fällen stammen die Bauteile von der taiwanesischen Firma Clevo, eine der weltgrössten ODM-Computer-Herstellerinnen (Auftragsfertigung) mit Fertigung meist in Taiwan oder China. Teile stammen gegebenenfalls aus aller Welt. Notabene bleibt oft unbeachtet, dass um Clevo kaum eine Computer-Marke herumkommt, abgesehen von gewissen Bestandteilen.
Die Software, insbesondere das vorinstallierte Linux, entspricht jedoch dem Abschnitt "Nachhaltige Software" unten.

Langlebigkeit (durabilité), Reparierbarkeit, Nachhaltigkeit (Hardware)

  • Computer sind ... nicht besonders "nachhaltig". Faustregel: Je länger Sie Ihr (jetziges) Gerät nutzen können, desto besser.
  • Falls Sie einen älteren, noch funktionierenden Computer haben, der mit dem bisherigen Betriebssystem (oft Windows) langsam geworden ist: Erwägen Sie, darauf ein schlankes GNU/Linux zu installieren.
  • Hinweis: Für viele Anwender/-innen ist weniger die sogenannte Distribution als vielmehr die "Desktopumgebung" massgebend dafür, wie ressourcenschonend ein neues (Linux-)Betriebssystem auf einem alten Computer läuft. Stichworte: Xfce, LXQt, LXDE, Lubuntu (Ubuntu-Variante mit LXQt) usw.
  • Falls Sie Unterstützung benötigen: Es gibt Installationsanleitungen zum Selbermachen. Wer sich das nicht zutraut, kann in einigen Linux Install Cafés (die manchmal zusammen mit Repair-Cafés stattfinden) oder auch bei lokalen Linux User Groups (anfragen/voranmelden) vorbeigehen. Ferner können unregelmässig stattfindende Linux-Presentation-Days eine erste Einführung in Linux geben oder Linux kann ausprobiert werden. 

Nur wenige Computer-Anbieter setzen ausdrücklich auf Reparierbarkeit und damit auf längere Lebensdauer. Zu den positiven Beispielen kann why! gezählt werden:

Welchen why!-Computer wählen?

Wenn's doch ein neuer Computer sein soll, können Sie erwägen, ein Gerät von why! open computing SA aus Prilly, VD, Schweiz, zu kaufen. Natürlich gibt es auch andere, meist ausländische bzw. internationale Anbieter. Auch unser Shop bietet why!-Computer im Wiederverkauf an.

why! geht davon aus, dass ihre reparierbaren und aufrüstbaren Computer länger leben.

Beachten Sie auch unseren Artikel zu why!-Computer.

Subjektive Einschätzung aufgrund einiger Kriterien (jetziges why!-Sortiment):

Leistung

Vorsicht: nicht alle Benchmarks sind unumstritten oder bringen dieselben Resultate! Ferner ist der Prozessor nicht der einzige Faktor, der die spürbare Leistung bestimmt.

  • Bei einem der Leistungsvergleiche (Benchmarks), cpubenchmark.net, gehören die Prozessoren des Ryzen NH57ADS (alle 3 Ryzen-Varianten), des L140PU, des NV41MZ (je beide Intel i5/i7-Varianten) oder des P775DM3 (i7) zu den High-End-CPU laut cpubenchmark.net, also zu den sehr leistungsfähigen Prozessoren/CPU, der P775DM3 i3 zu den High Mid Range CPU.
  • Nachteile der hohen Leistung beim NH57ADS: dieses Gerät kann recht warm werden und der Geräuschpegel (Kühlung) wird offenbar teilweise als zu laut empfunden. Ohne Stromnetz hält der Akku (Batterie) nur relativ kurz durch (Akkulaufzeit nur ca. 90 Minuten!).
  • Der NS50AU, der Iris NV41MZ oder der L140PU dürfte für viele Anwenderinnen den insgesamt vorteilhaftesten Leistungswert erbringen (gegenüber Akkulaufzeit, Geräuschpegel, Wärmeentwicklung bei mehr Leistung).
Gewicht
  • Leicht (bis zu 1.5 kg): Iris NV41MZ 14'', L140PU 14''
  • Leicht (bis zu 1.8 kg): NS50AU gilt mit Grösse 15.6'' ebenfalls als recht leicht
  • Mittelschwer (+/- 2.5 kg): Ryzen NH57ADS 15.6''
  • Schwer (> 4 kg) : P775DM3 17,3''
Grösse

Die Bildschirm-Grösse, vgl. unten, ist bei Notebooks ein indirekter Hinweis auf die Abmessungen Breite und Tiefe.

Beachten Sie: why!-Geräte sind reparierbar, Teile also nicht verleimt. Deshalb sind sie vielleicht nicht immer ganz so schlank.

  • Schlank und klein: Iris NV41MZ 14'',  L140PU 14'', NS50AU 15.6''
  • Mittel: Ryzen NH57ADS 15.6''
  • Gross, nicht schlank: P775DM3 17,3'', immerhin noch tragbar.
Bildschirm

Die Bildschirm-Diagonale wird meistens in Zoll angegeben.

  • 14 Zoll-Displays gelten als klein, aber nicht winzig, für viele Leute noch akzeptabel zum Arbeiten, beispielsweise unterwegs. Vorteil: das Notebook ist entsprechend klein. Stationär kann immer noch ein Bildschirm angeschlossen werden.
  • +/- 15 Zoll gelten als mittelgross.
  • +/- 17 Zoll gelten als gross und die Bildschirmgrösse kommt näher an nicht mehr tragbare Schirme heran.

Material und Recycling why!-Computer

Ist das Material, aus denen why!-Computer bestehen, besonders nachhaltig, fair oder ethisch? Nein. why! schreibt in ihren FAQ, dass why! nicht die Produktionsmengen habe, um Einfluss auf die Arbeitsbedingungen zu nehmen. Aber ein Gerät, das länger hält, verbraucht weniger Rohstoffe und verursacht weniger Abfall.

In der Computer-Industrie dürfte es, selbst bei Peripherie-Geräten, weltweit fast keine überzeugenden Beispiele von durchwegs nachhaltiger oder fairer Produktion geben. Die hohe Zahl an vielfältigsten Bestandteilen, die Kostenaufteilung und die Lieferketten als "fair" darstellen zu wollen, könnte möglicherweise irreführend sein. Auftragsproduktionen wie etwa why!-Computer enthalten zahlreiche Bauteile, die teilweise in riesigen Mengen "einheitlich" von ein paar wenigen grossen Firmen hergestellt werden. Einzelne Hersteller versuchen tatsächlich oder rhetorisch, ihre Emissionen zu reduzieren. Beispielsweise kündigte die taiwanesische TSMC, eine der weltgrössten Halbleiter- und Chip-Herstellerfirmen (Marktwert ca. 3 x grösser als Intel, 11.2023), an, ihre Netto-Emissionen bis 2050 auf null zu reduzieren.

Recycling am Ende der Lebensdauer: Defekte oder alte why!-Computer sollten nicht so schnell ins Recycling wandern, wenn sie noch repariert werden können oder wenn ein schlankes Unix/Linux installiert werden kann, siehe auch Abschnitt "Langlebigkeit ..." oben. Falls Sie das Gerät jedoch entsorgen müssen oder wollen, könnten Sie why! fragen, ob sie den Computer zurücknehmen wollen, um eventuell ältere Occasions-Ersatzteile an Lager zu nehmen. Ansonsten erfolgt das Computer-Recycling in der Schweiz nach dem Swico Recycling-System.

Nachhaltige Software

Im weiteren Sinn darf zu digitaler Nachhaltigkeit gezählt werden, dass ein Produkt (hier: Software) u. a. langfristig und ohne Einschränkungen verfügbar ist. Wichtig sind weitere Aspekte, bei denen eine gegenseitige Abhängigkeit (Interdependenz) von Soft- und Hardware besteht. Das kann sich auf die Langlebigkeit von einzelnen Computern ebenso wie systemisch auswirken:

  • Standards, Interoperabilität und Kompatibilität, Plattformunabhängigkeit, Transparenz, Sicherheit usw.
  • weniger Abhängigkeit, Lock-in-Effekt vermeiden,
  • weniger softwarebedingte Obseleszenz.

Im Kleinen kann das bedeuten, dass ein älterer, noch gut funktionierender Computer ohne grosse Schwierigkeiten möglichst lange weiterbetrieben werden kann. Software bzw. die dahinter stehende Anbieterin kann Ihnen das jedoch faktisch "verbieten". Ein Beispiel: Zwangs-Upgrade, das die Hardware gar nicht mehr verträgt.

Vielmehr sollte das, was als fortschrittliche Informatik bezeichnet werden kann, normal und selbstverständlich sein.

Im engeren Sinn kann Software unterschiedlich energie- und ressourceneffizient sein. Das Schürfen von Kryptowährungen mag ein extremes Beispiel sein. Ein Fachartikel erläutert diese Zusammenhänge im Detail und erwähnt einen weiteren, bereits angesprochenen Punkt: "Software darf nicht zur Erneuerung bestehender Hardware aufgrund höherer Leistungsanforderungen beitragen."

Es kann behauptet werden, dass ein Ökosystem aus Soft- und Hardware, das Aspekte einer "fortschrittlichen Informatik" enthält und beispielsweise Abfallberge nicht durch vorzeitiges Wegwerfen unnötig vergrössert, insgesamt nachhaltiger ist als herkömmliches Computing.
why!-Computer sind ein Beispiel, welche die genannten Aspekte sowohl seitens Soft- als auch Hardware zu berücksichtigen versuchen.

 


Letzte Änderung: 30.11.2023